Mathematik-Nachhilfe

 

 

Über den Mathematikunterricht

 

Viele Schüler erleben den Mathematikunterricht als trocken, weltfremd, zu mechanisch und langweilig.

Im Folgenden möchte ich genauer darauf eingehen und  versuchen zu erklären, was schief zu laufen scheint:

1. Abstrakte Konzepte: Viele Schüler kämpfen mit abstrakten mathematischen Konzepten, vor allem dann, wenn nicht genug Zeit oder Willen von der Lehrerseite da war, diese zu visualisieren. Dies führt vor allem in der Oberstufe und zu Studienbeginn in Informatik, Physik, Mathematik und zum Teil in den Sozialwissenschaften öfters zu Verwirrung und Desinteresse.

2.(Zu) Schneller Unterricht: In vielen Schulen wird der Unterricht in einem Eiltempo durchgezogen, weil man so viel wie möglich vom Lehrplan durchbekommen muss/möchte. Hier haben leider viele Schüler Schwierigkeiten mitzukommen, vor allem dann, wenn NICHT jeder Schritt genau von der Lehrkraft erläutert werden kann.

3.Mangelnde Anwendung im Alltag: Viele Schüler (insbesondere Mädchen) fragen sich häufig, WOFÜR der präsentierte Stoff denn genau in ihrem Leben verwendet werden kann. Es gibt zwar etliche praktische Aufgaben, doch kommen diese oft „an den Haaren herbeigezogen“ herüber und nicht wirklich praxisrelevant. Dies ist einer der häufigsten Gründe dafür, dass Schüler die Motivation verlieren selber etwas zu machen.

4.Angst vor Fehlern: Der Druck in der Mathematik möglichst schnell möglichst viele Konzepte anwenden zu können, kann Schüler dazu bringen, sich zurückzuhalten und keine Fragen zu stellen, da sie befürchten müssen „zu stören“, auch wenn die Lehrkraft einfach nur selbst gestresst ist vom Auftrag, möglichst schnell möglichst viel Stoff durchzuziehen.

5.Mangelnde Unterstützung: Wenn Schüler Schwierigkeiten haben, erhalten sie nicht immer die erforderliche Unterstützung, sei es vom Lehrer oder von zuhause.

6. Eintönig vorkommende Lehrmethoden: Der Unterricht kann sich oft auf traditionelle Lernmethoden beschränken, welche das Interesse der Schüler nicht wecken. Dies kann zu Langeweile und Desinteresse führen.

7. (Zu) große Klassen: In überfüllten Klassenräumen haben Lehrer möglicherweise NICHT genug Zeit, sich individuell um jeden Schüler . . zu kümmern, was oft zu Verständnisproblemen führen kann.

8. Technologie und Ablenkungen: In einer Ära der ständigen Ablenkung durch digitale Geräte und soziale Medien können Schüler Schwierigkeiten haben, sich auf den Matheunterricht zu konzentrieren. Dies führt oft zu einer Verringerung der Aufmerksamkeitsspanne und Lernschwierigkeiten.

9. Mangelnde Verknüpfung von Konzepten: Oft wird Mathematik in isolierten Einheiten unterrichtet, ohne die Verknüpfungen zwischen verschiedenen Konzepten aufzuzeigen. Dies kann zu einem fragmentierten Verständnis führen und den Schülern die Fähigkeit nehmen, komplexe Probleme zu lösen.

10. Geschlechtsspezifische Stereotype: Einige Schülern könnten dem Glauben ausgesetzt sein, dass Mathe ein „männliches“ Fach ist, was zu einem Mangel an Selbstvertrauen und Motivation bei Mädchen führen kann. Und das wiederum kann zu einer Reduktion von Leistung bei Mädchen führen.

11. Mangelnde Praxis: Mathe erfordert Übung und ist kein Zuschauersport. Viele Schüler konnten nicht die Gelegenheit wahrnehmen, ausreichend zu üben, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Dies kann zu einer Lücke zwischen Theorie und Praxis führen.

12. Unzureichende LehrerInnenfortbildung: Einige LehrerInnen könnten möglicherweise nicht ausreichend didaktisch geschult sein, um moderne Lehrmethoden und pädagogische Ansätze in den Unterricht zu integrieren. Dies kann zu einem veralteten Unterrichtsstil führen.

Die Probleme im Mathematikunterricht haben sich im Laufe der Zeit aufgrund einer wandelnden Bildungslandschaft, gesellschaftlicher Einflüsse und technologischer Fortschritte entwickelt.

 

Wie ist es dazu gekommen?

Die Probleme sind das Ergebnis aus einer Kombination verschiedener Faktoren:  Die ständig steigenden Bildungsstandards und der Druck, den Lehrplan abzudecken, zwingen Lehrer oft dazu, den Stoff (zu?) schnell zu vermitteln. Dies führt dann dazu, dass Schüler den Stoff nicht ausreichend erfassen.

 

Die Betonung abstrakter Konzepte kann auf die Bemühungen zurückzuführen sein, Schülern ein tieferes mathematisches Verständnis der Mathematik zu vermitteln. Leider führt dies immer wieder zu Verwirrung und Desinteresse obwohl es dazu dient, das Denkvermögen der Schüler zu entwickeln und zu schärfen.

Die mangelnde Anwendung im Alltag könnte auf eine Diskrepanz zwischen Lehrplan und praktischer Anwendbarkeit hinweisen. Wenn Schüler nicht sehen wie relevant das Fach in ihrem Leben ist, ist die Motivation zu lernen oft weg.

Die Angst vor Fehlern kann auf den Druck zurückzuführen sein, gute Noten zu erzielen. Dies kann dazu führen, dass Schüler sich scheuen, ihre Unsicherheiten zuzugeben und nach Hilfe zu suchen.

 

Die Lösung dazu erfordert aus meiner Erfahrung eine Kombination aus flexibleren Lehrmethoden, einer besseren Anbindung des Unterrichts an reale Anwendungen und einer verstärkten individuellen Unterstützung für Schüler.

  1. Anwendungsbezug betonen: Lehrpläne könnten überarbeitet werden, um die praktische Anwendbarkeit von Mathematik im Alltag hervorzuheben. Dadurch könnten Schüler erkennen, wie Mathematik in Berufen, Wissenschaft und Technologie eine Rolle spielt.

Differenzierte Lehrmethoden: Lehrer könnten verschiedene Lehrmethoden einsetzen, um Schülern unterschiedlicher Lehrstile gerecht zu werden. Dies könnte interaktive Aktivitäten, Gruppenprojekte und reale Beispiele umfassen.

Wusstest du...

...dass z.B. drahtlose Kommunikation und Spezialeffekte in der Filmindustrie sowie Computertomographie in Spitälern ohne diverse mathematische Verfahren NICHT denkbar wären?